Turnplatz vom Juli - November 1927

Protokollniederschrift aus der Monatsversammlung vom 25. Juli 1927 in der „Linde“


Dann wird über Verbesserung und Benützung des Turnplatzes beraten.
Dem kath. Gesellenverein wird eine Benützung nur dann gestattet, wenn er die Hälfte der Herstellungskosten trägt.
Die Einteilung der Übungszeit soll folgende sein:
Montag und Donnerstag für die Turner
Mittwoch für die Turnerinnen
Dienstag und Freitag für den Gesellenverein
Am Sonntag soll mit den Spielzeiten abgewechselt werden, die einen von 3-5 Uhr, die anderen von 5-7 Uhr und umgekehrt.
Die Geldfrage wird Herr Rösch mit dem Präses des kath. Gesellenvereines erledigen.

Protokollniederschrift aus der Monatsversammlung vom 7. November 1927 in der „Linde“


Die Frage der Schuldenregelung muß auch dieses Mal wieder aufgeworfen werden. Der Kreis weigert sich, etwas für den Turnplatz beizusteuern; deshalb wird beschlossen den Gaurat Selz von Haslach in dieser Angelegenheit aufzusuchen.

Turnplatz im Frühjahr 1927

Niederschrift aus dem Frühjahr 1927 über unseren „Turnplatz“


Eine rege Angelegenheit bildet in unserem Verein von jeher die Turnplatzfrage.
Der seit Jahren zugestandene kleine Übungsplatz der Feuerwehr am Schlachthaus wurde ab Frühjahr 1927 von denselben nicht mehr benötigt und dem Turnverein von der Stadtgemeinde zugewiesen.
Eine günstige Gelegenheit, zur ansehnlichen Vergrößerung bot die Erschließung, des neuen Baugeländes und Durchführung der Lindenstraße (Geisbocksallee) für unseren Turnplatz.

Auf Ersuchen des Turnvereins, überlies die Stadtgemeinde das dazwischenliegende Gelände vom Turnplatz zur neuerstellten Straße weiter dem Turnverein.
Gemeinde und Verein bemühten sich dieses Gelände, das bedeutend höher lag, mit dem alten Turnplatz auszuebnen.
Die Gemeinde entfernte wohl das bestandene Steighaus und einen grossen Teil des abzutragenden Bodens, trotzdem blieb dem Turnverein noch viel Arbeit und Ausgaben zur Last.
Erforderlich wurde wegen der Nässe und des Pfaffenbächleins ein Stück Kanalisation von 14 Meter.
Auch wurde zum Anschluss an die Landstrasse eine grosse Staffel notwendig, deren Treppen wir durch günstigen Kauf vom Kirchspiel (abgängige Kirchenstaffeln vom Chorumbau) für 54 Mark erworben haben.

Alle diese Anschaffungen, versetzen und verlegen, erfordert einen Aufwand von 185,85 Mark welche leider mangels Mittel, von der Städtischen Sparkasse geliehen werden mussten.
Eine noch bestehende Verbindlichkeit an die Gemeinde, für Taglöhne und Erdarbeit mit Mark 346,60 hoffen wir nachträglich für Zahlung wohlwollend, befreit zu werden.
Ein Gesuch um einen Zuschuss-Beitrag zur Abdeckung der bestehenden Verbindlichkeiten, an den Gau und Kreisrat in Offenburg, blieben bis heute ohne Erfolg.
Rühmlichen Anteil an der Turnplatzinstandsetzung, haben die Turner, die Wochen lang in den Abendstunden, keine Mühen gescheut haben, für die edle Turnsache hier diese große Arbeit, der Geländeausebnung zu leisten.
Ihnen allen an dieser Stelle Dank, nicht minder Dank den Vorständen und Turnwarten.
Das von den Turnern erhoffte Fass Freibier dürfte nachträglich zur Genehmigung keine Beanstandung finden.
Im Übrigen möge die viele Arbeit am Turnplatz dazu beitragen, zum Blühen und Gedeihen des Turnvereines Oppenau.

Oppenau im Juni 1927